Nachruf Karl Sturm – Ehrenvorsitzender

Mit großer Bestürzung haben wir vom Tod unseres Ehrenvorsitzenden Karl Sturm erfahren. Mit seinem Tod verlieren wir nicht nur einen guten Kameraden sondern auch eine Persönlichkeit, der wir unglaublich viel zu verdanken haben.

1931 geboren, begann die aktive Karriere von Karl im Jahr 1947 in unserem Verein am Tenorhorn. Über viele Jahrzehnte hinweg und bis vor wenigen Jahren war er Musiker mit Leib und Seele, bis er aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr musizieren konnte bzw. durfte.

Karl war sein ganzes Leben lang sehr engagiert und brachte sich uneigennützig mit seiner Schaffenskraft und seiner Zeit für das Allgemeinwohl ein: bereits nach kurzer Zeit als Vereinsdiener – so nannte sich früher der „Geldeintreiber“ des Vereins – später dann als Schriftführer, Musikervorsitzender und im Anschluss schier unzählbare Jahre im Vorstand des Vereins tätig, meist als 1. Vorsitzender.

In Anerkennung seiner Verdienste um den Verein wurde er bereits im Jahr 2001, zu seinem 70. Geburtstag, zum Ehrenvorsitzenden auf Lebenszeit mit Sitz und Stimme im Vorstand ernannt – eine bis dahin einmalige Ehrung, die noch nie verliehen wurde. Anlässlich seines 80. Geburtstages im Jahr 2011 wurde schließlich das „Herzstück“ unseres Vereins und unser ganzer Stolz – das Vereinsheim im Aichgrund – zur Würdigung seines Lebenswerkes in „Karl Sturm Haus“ umbenannt. Am 06. März 2017 durfte die Vorstandschaft dann zum ersten Mal in der zu diesem Zeitpunkt 129-jährigen Geschichte eine Ehrung für 70-jährige aktive Tätigkeit verleihen.

Unter seiner Führung und durch seine Mitwirkung entstanden in und für Waldenbuch zahlreiche Feste und Veranstaltungen, die teilweise bis zum heutigen Tag Bestand haben und aus dem Jahreskalender des Vereins und der Stadt nicht mehr wegzudenken sind. Vor allem das „Waldenbucher Marktplatzfest“ geht maßgeblich auf ihn und einige andere, kreative Köpfe aus den Reihen des Vereins, zurück – und dieses Fest gibt es mittlerweile seit fast 50 Jahren. Die Grundidee des Festes war, die Neubürger Waldenbuchs mit den „Alteingesessenen“ zusammenzubringen; heute ist es ein bei allen Einwohnerinnen und Einwohnern beliebte Stadtfest.

In den letzten fünf Jahrzehnten waren aber auch weit über 50 Gastkapellen aus rund 12 Nationen in Waldenbuch zu Gast und es fanden mehr als zwei Dutzend Konzertreisen ins europäische und auch außereuropäische Ausland statt. Formate wie die „Internationalen Musiktage“ oder das „Gräfin-von-Mantua-Fest“ erfreuten unzählige Besucherinnen und Besucher und wurden weit über die Gemarkungsgrenzen hinaus bekannt.

Der Verein ist nicht nur für sein Karl Sturm Haus dankbar, auch der Bau der Hasenhofscheune wurde mit zahlreichen Helferinnen und Helfern, ganz egal ob in der Planung, ganz still „hinter den Kulissen“ oder in der Bauphase realisiert. Immer konnte sich der Verein auf die nötige Kontinuität in der Vorstandsriege verlassen und die Musikerinnen und Musiker wussten, dass sie exzellent geleitet wurden.

Selbst noch im hohen Alter und den damit verbundenen, gesundheitlichen Problemen und Einschränkungen ließ es sich unser Karl nicht nehmen, bei den Veranstaltungen des Vereins – meist zusammen mit seiner Frau Margot – dabei zu sein und „seinen“ Musikverein zu unterstützen.


Lieber Karl,
wir sind unendlich traurig, dass Du nicht mehr bei uns bist.

Über alle Trauer hinweg bleibt jedoch die Dankbarkeit für Deinen Einsatz, den Du Dein ganzes Leben lang für den Verein erbracht hast. Im Namen aller Mitglieder, vor allem auch allen Musikerinnen und Musikern, die viele Jahrzehnte mit Dir unterwegs waren, dürfen wir Dir für Deine Arbeit herzlich danken.
 
Deiner Frau Margot sowie Deiner gesamten Familie gilt unsere aufrichtige Anteilnahme und unser Wunsch nach Kraft und Trost in ihrer Trauer.

Text: P. Mock

Folgende Traueranzeige wurde im Waldenbucher Amtsblatt veröffentlicht:

Gestaltung: R. Smith